Autor: Marco Henseling, René Maric
Verlag: Werkstatt
Seiten: 240
Inhaltsangabe vom Verlag:
Wie kann man als Fußballtrainer, unabhängig von Spiel- und Altersklasse, eine Mannschaft auf ihre Aufgabe vorbereiten und ihr Freude am Spiel vermitteln?
Marco Henseling und René Maric vom bekannten Fußballblog »Spielverlagerung.de« geben in diesem Handbuch Antworten, praxisorientiert und auf Basis gesicherter Erkenntnisse anstelle nicht hinterfragter Erfahrungswerte. Zugeschnitten auf die individuelle Fußballphilosophie des Trainers und den Möglichkeiten der Spieler entsprechend werden Taktik, Training und Lernerfolg optimiert. Dem Training liegt dabei ein ganzheitliches und periodisiertes Konzept zugrunde, wie es auch Erfolgstrainer von Thomas Tuchel bis José Mourinho und Pep Guardiola anwenden: Taktik, Technik, Physis und Psyche werden in den zahlreichen Übungsformen stets in einem Guss, fußballspezifisch und sorgfältig dosiert geschult. Das Verletzungsrisiko sinkt, das Lernen macht mehr Freude und verläuft schneller und nachhaltiger als beim traditionellen Einschleifen. Mit über 30 Trainingsformen inklusive zahlreicher Variationsvorschläge und -möglichkeiten, vielen Abbildungen sowie Interviews, u.a. mit Bundesligatrainer Roger Schmidt ist dies ein umfassender Ratgeber, nicht nur für Trainer!
Rezension von 11FREUNDE:
Der Nerdtruppe der Website spielverlagerung.de wird gelegentlich unterstellt, dass ihre Auslassungen zum Fußball arg theoretisch seien. Insofern ist es schon bemerkenswert, dass sich zwei der Autoren daran gemacht haben, die ganze Welt der modernen Fußballbetrachtung in eine praktische Trainingslehre übersetzen zu wollen, die auch in der Kreisliga C noch geländegängig ist. Und so wird sich manch japsender Freizeitkicker mit einem ambitionierten Trainer wohl bald der „Methodik der strukturierten Mikrozyklen“ ausgesetzt sehen, wie sie beim FC Barcelona gepflegt wird. Er oder sie wird im Training die Übungsform „El caos“ zu erledigen haben, das „Zonen-rondó mit Wechselpass“ oder das „Trichterpressing“ einüben. Dass dabei ihre „kinästhetische Differenzierungsfähigkeit“ beachtet wird, ist sowieso klar. Doch so überspannt sich das und der kryptische Titel „Fußball durch Fußball“ anhören, ist es gar nicht. Den beiden Autoren ist es nämlich gelungen, die Prinzipien zeitgenössischen Spitzenfußballs zu erklären und sie zugleich auf jedes Niveau anpassbar zu machen. Dazu gibt es praktische Übungen und auch die Eckpunkte von Trainingsplänen, die selbst in unteren Spielklassen funktionieren sollten. Wenn ein Trainer das dort gut auf seine Spieler anpasst, dürfte es deren Vergnügen an Training und Spiel durchaus steigern. So bleibt als einziger Einwand gegen dieses gelungene Trainingsbuch, dass die Autoren sprachlich einige Lockerungsübungen nötig gehabt hätten, denn manchmal agieren sie beim Formulieren so steif, dass schon bei der Lektüre die Gefahr schwerer Zerrungen besteht.