Autor: Auke Kok
Verlag: Edel Sports
Seiten: 536
Art: Hardcover
Abmessungen: 13,5 x 21,0 cm
ISBN: 9783985880126
Inhaltsangabe vom Verlag:
Johan Cruyff war nicht nur einer der besten und eigenwilligsten Spieler aller Zeiten, sondern auch als Trainer, Manager und Fußballphilosoph eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in der Geschichte des Fußballs. Doch obwohl er einen großen Teil seines Lebens im Rampenlicht verbrachte, blieb er in vielerlei Hinsicht als Mensch und Sportler ein Geheimnis. Diese fesselnde Biografie ist die erste, die ausführlich alle Aspekte von Cruyffs Leben und Werk beschreibt – von seinem Einfluss auf den Fußball der 1970er-Jahre bis hin zu seiner Führungsrolle beim Entstehen des modernen Fußballphänomens FC Barcelona. Sie basiert auf jahrelangen Recherchen, bisher unveröffentlichten Dokumenten und zahlreichen Interviews mit Freunden, Trainern, Mitspielern, Familienmitgliedern und Geschäftspartnern. Die spannende Geschichte eines Jungen aus der Arbeiterklasse, der sich zu einer der wichtigsten Figuren in der Geschichte des Fußballs entwickelte, dessen Konzept des „totalen Fußballs“ diesen Sport für immer veränderte.
Rezension aus 11FREUNDE:
Im gewissen Sinne unsterblich
Es spricht einiges dafür, dass Johan Cruyff der Größte von allen war. Vielleicht nicht der größte Spieler, der größte Trainer und größte Visionär, aber nimmt man alles zusammen, war niemand so einflussreich für die Geschichte des Fußballs wie er. Aus dem nervösen Jungen, der jahrelang unter Kopfschmerzen litt, wurde einer der besten Spielgestalter aller Zeiten. Als Trainer lieferte er die Praxis zu seinen Ideen, die gleich zwei große Fußballnationen tief beeinflussten: Holland und Spanien. Ohne Cruyff hätte es weder die Ajax-Schule noch den holländischen Stil gegeben, den FC Barcelona, wie wir ihn kennen, und den spanischen Fußball. Berechtigt umfangreich ist diese exzellente Biografie von Auke Kok, für die er nicht weniger als 170 „Freunde und Feinde“ Cruyffs interviewt hat. An Feinden mangelte es nie, denn Cruyff zoffte sich im Grunde ständig mit Mitspielern, Trainern, Vereinspräsidenten, Fußballfunktionären, Journalisten und Fans. Das Buch könnte auch „Johans Kämpfe“ heißen, denn irgendwo knallte es immer. Cruyff war ein störrischer Rechthaber ohne Bereitschaft zur Diplomatie, der in seiner eigenen Sphäre schwebte. In einem Interview sagte er: „Nennen Sie es Einsamkeit. Man könnte auch sagen, dass ich ein guter Handwerker bin, ein besserer als die anderen. Ich war immer fortschrittlich.“ Kok schlüsselt anschaulich auf, wo im Fußball er Impulse setzte, aber besonders lesenswert wird dieses Buch, weil es Cruyff in seiner Komplexität darstellt. Er litt zeitlebens unter dem frühen Verlust seines Vaters, zu dem er sogar über Séancen Kontakt aufzunehmen versuchte. Er scheffelte schamlos Geld, weil er Angst hatte, noch einmal arm zu sein – und tat damit nebenbei viel für die Professionalisierung seines Berufsstandes. Dann aber blieb er gelassen und nachsichtig, als ein falscher Freund seine Reichtümer fast komplett verspekulierte. Ein so großer Spieler wie komplizierter Mensch, der anlässlich seines 50. Geburtstags sagte: „In gewissem Sinne bin ich wahrscheinlich unsterblich.“ Das stimmt, auch wenn Cruyff am 24. März 2016 von uns ging.