Autor: Alex Raack
Verlag: edel
Seiten: 176
Inhaltsangabe vom Verlag
Der taktische Wandel im Fußball zeigt sich auch in der Sprache: „Abgezockt“ heißen heute nicht mehr Stürmerhunde wie Rudi Völler oder Ulf Kirsten, sondern im harten Kampf der Balleroberung in der Spielmitte abgehärtete Männer wie Andrea Pirlo oder Xabi Alonso … Fußball strotzt nur so von Klischees, die ständig repetiert werden. Ob lächerliche Phrase, stereotypes Verhaltensmuster oder unvermeidliche Redewendung – Alex Raack, Redakteur bei 11Freunde, hat die Klischees systematisch gesammelt und ausgewertet. Eine aufschlussreiche und witzige Analyse der Fußballsprache!
Rezension aus 11FREUNDE
Der 11 FREUNDE-Kollege Alex Raack hat für einen Mann seines Alters (irgendwas um die 30) einen ungewöhnlichen Zugang zum Fußball. Storys, die ihn interessieren, datieren gerne aus der Zeit seiner Geburt, als die Männer härter und die Frisuren wilder waren, während sich das Spiel noch nicht mit akademischem Ballast wie abkippenden Sechsern oder falschen Neunern belastete. Wenig überraschend also, wenn er im Vorwort seines kleinen Klischee-Kompendiums gesteht, unter einem Maradona- Poster aufgewachsen zu sein. Aber darum geht es auf den gut 170 Seiten nicht, eher um die Sehnsucht, Fußball auf den einfachsten Nenner zu bringen. Ein Mix aus Quicklists und launigen Kurzaufsätzen, immer voll auf die Zwölf und haarscharf an der Oberfläche entlang: Was ist ein Staubsauger? Welche Synonyme gibt es fürs Grätschen? Und was zum Geier hätte Rahn gemacht, wenn er aus dem Hintergrund nicht einfach nur geschossen hätte: vielleicht einen draufflexen? Im nassforsch- heiteren Ton sorgt das für ein nostalgisches Bauchgefühl, wobei wir wieder bei Maradona wären. Der Stil entspricht dem, was man vom Kollegen auch auf dem Fußball- platz kennt (wer das Vergnügen hatte, der weiß, was gemeint ist): Einfach mal einen raushauen, nachdenken kann man später immer noch. Da ist ein Schuss kein Schuss, sondern eine Klebe oder ein Strahl, und ein Tor nicht einfach bloß ein Tor, sondern mindestens eine schöne Hütte. Als Ruhepol zum oft atemlosen Text fungieren die schönen Illustrationen von Katharina Metschl. Sie sind, um in der Tonalität des Buches zu bleiben, der Edeljoker.