Autor: Sebastian Stier
Verlag: Verlag die Werkstatt
Seiten: 176
Art: Gebunden
Format: 14.6 x 21.7 cm
ISBN: 978-3-7307-0715-9
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Rezension in 11FREUNDE #278:
Ein Denkmal für Kay Bernstein
„Welcher Kay? Unser Kay.“ So fassungslos, wie Freunde von Kay Bernstein auf seinen Tod im Januar reagierten, dürfte es auch den meisten Fans von Hertha BSC gegangen sein. Ungläubigkeit und Bestürzung herrschten vor, hatte Bernstein den Hauptstadtklub doch in rasantem Tempo verändert und vielen Fans Hoffnung gemacht: Ein anderer Fußball ist möglich. Monate zuvor hatte Bernstein mit einem Berater die Idee entwickelt, seine Geschichte aufschreiben zu lassen, und den Autor Sebastian Stier kontaktiert. Von der Kindheit im Osten Berlins, als Hertha-Fan und Anführer in der Kurve. Bis hin zum Präsidenten von Hertha BSC. Stier versteht es, keine Heldenverehrung zu betreiben, sondern ein vielschichtiges Bild von Bernstein zu zeichnen. Vom Familienmensch, der mit sich rang, wenn die Hertha auswärts spielte – und er bei seinen Lieben gebraucht wurde. Stier lässt Freunde und Weggefährten zu Wort kommen. Auch solche wie Dieter Hoeneß, für den Bernstein in seiner Zeit als Ultra eher ein Störenfried gewesen sein muss. Der sich Respekt verschaffte. Die Biografie hat ihre Stärken, wenn sie den Leser mitnimmt: auf Bernsteins Fahrt im Porsche oder auf die Mitgliederversammlung, auf der er zum Präsidenten gewählt wurde. Man hätte sich mehr solcher Szenen gewünscht. Aber Kay Bernstein ist viel zu früh gestorben. Dieses Buch setzt ihm ein würdiges Denkmal. Tobias Ahrens
Inhaltsangabe vom Verlag:
Herthas charismatischer Präsident
Als Kay Bernstein am 16. Januar 2024 unerwartet im Alter von nur 43 Jahren verstarb, befanden sich nicht nur bei Hertha BSC und im Umfeld des Klubs alle Menschen in tiefer Trauer. Der Tod des Hertha-Präsidenten hat die ganze Fußballwelt schockiert, vor allem die Fankurven in Deutschland. Denn Kay Bernstein war kein gewöhnlicher Fußballfunktionär, kein Anzugträger, er war selbst jemand aus der Kurve. Früher Mitbegründer einer der ersten Ultra-Gruppierungen und Vorsänger bei Hertha, hat er sich früh eine erfolgreiche Veranstaltungsagentur aufgebaut, um schließlich zu seiner Hertha zurückzukehren. In einem irren Wahlkampf setzte sich der Hertha-Fan gegen einen CDU-Politiker durch, einen Vertreter des Establishments.
Vom Ultra zum Präsidenten – Eine unvergleichliche Reise
Bernstein konnte viel bewegen in seiner Amtszeit als Präsident, stand aber auch immer wieder vor schwierigen Herausforderungen. Der Klub war und ist hoch verschuldet, nach Lars Windhorst musste ein neuer Investor her, es wurde die amerikanische Investmentgesellschaft „777 Partners“. Das Amt ließ Bernstein schnell zum Realisten werden. Er selbst sagte, dass er in wenigen Monaten schon so viel erlebt habe wie andere Präsidenten nicht in einer kompletten Amtszeit, das reichte von einer Spionage-Affäre von internationalem Ausmaß über bizarre Treffen mit Investoren und dem sportlichen Abstiegskampf bis zur Rückgewinnung der Fans. Doch was bleibt von seinem Wirken, dem Berliner Weg?
- Umfassende Würdigung von Kay Bernsteins Leben und Vermächtnis
- Einblick in die Herausforderungen und Triumphe während seiner Hertha-Präsidentschaft
- Authentische Darstellung von Bernsteins einzigartigem Einfluss auf die Fußballwelt
Sebastian Stier, der den Weg Bernsteins lange und intensiv begleitet hat, hat mit diesem Buch einen sensiblen und emotionalen Nachruf auf Kay Bernstein verfasst, für den sich Fußballfans in ganz Deutschland interessieren werden.