Autor: Michael Bahrs mit Benjamin Best
Verlag: Köhler
Seiten: 192 Seiten
Format: 14,8 x 21 cm
Bindung: Einband: Klappenbroschur
ISBN: 978-3-7822-1360-8
Inhaltsangabe vom Verlag:
Der weltweite Markt für Fußballwetten ist ein Milliardengeschäft. Für das organisierte Verbrechen sind Sportwetten nicht nur eine interessante Möglichkeit der Geldwäsche, sondern vor allem ein lukratives Geschäft: Wer weiß, wie das Spiel verläuft, gewinnt todsicher. Die Fälle von Wettmanipulationen (engl.: matchfixing), die zu rechtskräftigen Schuldsprüchen führten, sind nur die die Spitze des Eisbergs: Die Wettmafia betreibt ein global business.
Michael Bahrs, Europas profiliertester Kriminalpolizist in Sachen Wettmanipulationen im Fußball, berichtet hier über seine Ermittlungen. Er erklärt die Strukturen hinter den einzelnen Fällen und wie der Kampf gegen das Matchfixing sein Leben und seine Wahrnehmung des Sports verändert hat. Sein spannender Bericht gibt tiefe Einblicke in das weltweite Netzwerk der organisierten Kriminalität, beschreibt die Verhöre einiger der meistgesuchten Paten des Wettbetrugs und geht der grundlegenden Frage nach, warum Politik, Justiz und Fußballverbände weitgehend untätig bleiben.
Michael Bahrs ist Kriminalhauptkommissar und lebt in Dortmund. Er ermittelt seit vielen Jahren im Bereich der Organisierten Kriminalität und war als Mitglied der »Soko Flankengott« Pionier der Bekämpfung von Spielmanipulationen im Fußball. Sein Co-Autor ist der mehrfach ausgezeichnete Münchner Investigativjournalist Benjamin Best, der u.a. undercover von den Arbeits- und Lebensbedingungen der Gastarbeiter beim Stadionbau für die Fußball-WM in Katar berichtete.
Rezension von 11FREUNDE:
Michael Bahrs würde einen guten Fernsehkommissar abgeben. Ein Kind des Ruhrgebiets, mit beiden Füßen auf dem Boden. Herz am rechten Fleck, immer einen Spruch parat, und Fußballfan ist er natürlich auch. Allerdings Anhänger des Hamburger SV, und das mitten in Dortmund. Bahrs jedoch macht seinen Job nicht im Fernsehen, sondern im richtigen Leben, als Kriminalhauptkommissar in Bochum und anerkannter Experte für verschobene Fußballspiele. Mit viel Schwung erklärt er in diesem Buch, wie die „Soko Flankengott“ über viele Jahre erfolgreich die Manipulation von über 300 Fußballspielen verfolgte und die Hintermänner jagte. Das ist einerseits eine gute Crime-Story, erschütternd macht die Lektüre allerdings etwas anderes. Es ist nämlich sehr einfach, Spieler, Trainer oder Schiedsrichter zu finden, die bereit sind, ein Fußballspiel zu verschieben. Der Leerlauf, die generelle Neigung zum Zocken im Profileben und natürlich die Aussicht, vermeintlich risikolos etwas nebenher zu verdienen, machen sie zu leichten Opfern – und dann Tätern. Die „Soko Flankengott“ war ein gigantischer Fahndungserfolg, aber Bahrs lässt keinen Zweifel daran, dass trotzdem nur ein Bruchteil der Betrüger erwischt wurde. Außerdem ist das Geschäft zu lukrativ. „Das Thema Spielmanipulation ist allgegenwärtig“, schreibt Bahrs und fordert nachdrücklich, diese Gefahr nicht aus den Augen zu verlieren.